Vor einiger Zeit haben wir auf RouteAlpin bereits über die ABS Airbags berichtet. Auf der ispo war die Firma ABS wieder vertreten und zeigte anhand von Beispielen wie der Airbag bereits Leben gerettet hat. Einen der Berichte, wo der ABS Airbag zwei Leben gerettet hat, veröffentlichen wir hier:

Dank seines Lawinenairbags blieb ein 34-Jähriger nach einem Lawinenabgang an der Oberfläche und konnte sich und seine gänzlich verschüttete Begleiterin so vor dem weißen Tod retten.

„Wir wollten von der Resterhöhe im Kitzbüheler Skigebiet (Mittersill, Salzburg, A) aus über das Stangenjoch nach Aschau bei Kirchberg in Tirol abfahren. Wegen der schlechten Sicht verirrten wir uns aber. Bei der Suche nach der richtigen Abfahrt querten wir einen nicht allzu steilen, in westliche Richtung ausgerichteten Hang, den ich fälschlicherweise als nicht lawinengefährdet einschätzte und lösten ein großes Schneebrett aus. “ berichtet Daniel B. aus München, der am 6. Februar 2010 mit seiner schwedischen Begleiterin Stina S. (29) ein Lawinenunglück überlebte. „Der ganze Hang kam ins Rutschen und riss meine Begleiterin und mich rund 110 Höhenmeter in die Tiefe. Glücklicherweise habe ich sofort meinen Airbag-Rucksack aktiviert,“ schildert der Münchner. „Ich wurde bis zum Brustkorb verschüttet, konnte mich aber mit meiner Schaufel schnell ausgraben. Dabei spürte ich glücklicherweise am Schienbein einen Ski meiner Begleiterin, die keinen Airbag dabei hatte und grub auch sie aus ohne dass ich LVS und Lawinensonde benutzen musste. Sie war insgesamt ungefähr sechs Minuten verschüttet, hat anfangs schwer geatmet und war nicht ansprechbar, aber nach kurzer Zeit ging es ihr wieder gut. Währenddessen hatte ich auch bereits über Handy die Bergrettung alarmiert.“ Da der Notarzthubschrauber wegen der extremen Witterungsbedingungen nicht landen konnte, musste die Bergrettung auf Skiern zu den beiden unverletzten Urlaubern vorstoßen und brachte sie in Sicherheit. „Wir sind sehr dankbar, dass wir von der sehr professionell agierenden Bergwacht aus unserer misslichen Lage befreit wurden. Bezüglich des Lawinenairbags kann man nicht sagen, ob ich ohne den Lawinenairbag verschüttet worden wäre. Aber angesichts der Tatsache, dass ich in keinem Moment unter der Lawine war, Stina schon relativ früh und ich im Auslaufbereich nur teilverschüttet war und Stina ganze 1,50 m unter dem Schnee lag, gehe ich davon aus, dass auch ich verschüttet gewesen und nicht in der Lage gewesen wäre, mich selbst zu befreien. Angesichts der Wetterlage und der von uns gewählten Abfahrt denke ich, dass die Bergrettung mindestens mehr als eine Stunde gebraucht hätte, um uns zu finden. Daher denke ich, dass weder Stina noch ich diesen Lawinenabgang ohne meinen Airbag überlebt hätten.“

Bild: ABS

Bild: ABS

Lebensretter ABS

Die beiden Bergsportler waren gut ausgerüstet. Sie hatten Lawinenverschüttetensuchgeräte, Sonden und Schaufeln mit dabei und trugen jeweils Skihelme. Der ABS Lawinenairbag von Daniel B. war in diesem Fall wohl der entscheidende Faktor für das Überleben. „Jeder Profi und erfahrene Skibergsteiger weiß, dass bei einer Skitour im freien Gelände immer (!) ein nicht kalkulierbares Restrisiko bleibt. Der ABS Lawinenairbag erhöht die Überlebenschancen bei einem Lawinenunfall signifikant, weil er entweder die Verschüttung verhindert oder die Verschüttungstiefe entscheidend verringert,“ ist Michael Larcher, Bergführer und Bergsportchef im Österreichischen Alpenverein überzeugt. „Trotzdem muss es immer das vorrangige Ziel sein, einen Lawinenabgang überhaupt zu vermeiden.“

Von 262 Lawinenopfern mit ausgelöstem Airbag haben 97% überlebt und rund 90% davon unverletzt.* „Jeder erfahrene Lawinenretter weiß, wie gering die Chancen für eine Lebendbergung sind, wenn ein Lawinenopfer einen Meter oder mehr verschüttet ist. Ich kann deshalb nur eindringlich raten, sich so auszurüsten, dass man die eigene Verschüttung möglichst verhindert,“ ist Hans-Jürg Etter, Präsident der Kommission Lawinenrettung der IKAR, überzeugt.

*Quelle: SLF, Bekannte und dokumentierte Lawinenunfälle mit ABS Lawinenairbag,

August 2010.

Bild & Quelle: ABS