Wer nur gelegentlich klettert oder mit Knoten im Allgemeinen nur gelegentlich zu tun hat, der wird sicherlich nicht ganz so firm in der Durchführung sein.

Auf dem „Outdoor-Sender“ 4-Seasons.tv des Outdoor-Shops Globetrotter gibt es sehr ausführliche Videobeiträge zur Knotenkunde. Einzelne Knoten werden vorgestellt, anschaulich gezeigt und animieren zum üben.

Teil 1: Gardaknoten

Der Gardaknoten wird als Rücklaufsperre für Einsatzbereiche in der behelfsmäßigen Bergrettung (Flaschenzüge oder Prusik-Selbstseilrolle) eingesetzt.
Vorteile: leicht zu machen, gute, sichere Klemmwirkung in eine Richtung
Nachteile: zwei form-identische Karabiner erforderlich, Belastungsrichtung leicht vertauschbar (deshalb vor der vollen Belastung immer testen)

Knotenkunde – Gardaknoten

Der Gardaknoten (auch Gardaschlinge) ist ein Klemmknoten, der als Rücklaufsperre überwiegend als Rettungs- und Bergungsknoten zum Einsatz kommen.

Teil 2: Achterknoten

Der Achterknoten ist „der“ Standard-Anseilknoten für die Verbindung von Gurt und Seil
Vorteile: einfach zu machen, kompakt
Nachteile: zieht sich bei Sturzbelastung sehr fest, die Gefahr, ihn nicht zu Ende zu fädeln ist größer als bei anderen Knoten (mehrere tödliche Unfälle aufgrund nicht zu Ende geknüpfter Knoten)

Knotenkunde – Achterknoten

Der Achterknoten (auch Achtknoten) wird beim Klettern im Doppelseilstrang verwendet und ist einer der einfachsten und grundlegendsten Knoten im Bergsport.
Teil 3:  Doppelter Bulin
Der Doppelte Bulin ist bei Sportkletterern eine beliebte Alternative zum Achterknoten fürs Anseilen.
Vorteile: auch nach starker Belastung (Stürze) leicht zu öffnen
Nachteile: etwas komplexer zu machen, beim Partnercheck schwieriger zu kontrollieren

Knotenkunde – Doppelter Bulin

Der doppelte Bulinknoten ist ein etwas komplizierterer Anseilknoten. Nach einem Sturz lässt der Doppelte Bulin aber seine Vorteile erkennen: Er läßt sich auch nach einem wirklich harten Sturz noch leicht lösen.
Teil 4: Halbmastwurf
Der Halbmastwurf ist ein univesell einsetzbares Sicherungs„gerät“.
Vorteile: verwendbar fürs Sichern beim alpinen Klettern, leicht zu machen, mit allen Seilarten zu gebrauchen, kein zusätliches Material nötig, dynamische Sicherheit
Nachteile: neigt zu starker Krangelbildung im Seil, korrekte Handhabung muss trainiert sein, Gefahr des unabsichtigen Selbst-Aushängens des Knotens aus dem Karabiner

Knotenkunde – Halbmastwurf

Der Halbmastwurf ist einer der wichtigsten Knoten beim Bergsteigen. Durch seine Verwendung im Alpinsport ab ca. 1970 ist eine wesentliche Verbesserung der Sicherungstechnik im Fels- wie Eisklettern erfolgt.
Teil 5:  Schleifknoten
Der Schleifknoten wird zum Blockieren von dynamischen Sicherungssystemen wie HMS oder Tube verwendet. Er wird eingesetzt bei der behelfsmäßigen Bergrettung oder auch bei der Sicherung von Vorsteigern, wenn diese hängen und sich eine längere Pause gönnen.
Vorteile: kan sehr universell eingesetzt werden, auch unter Belastung zu öffnen
Nachteile: schwierig zu knoten, häufiger Fehler: statt des Schleifknotesn wird ein Sackstich gebildet, der sich unter Last nicht mehr aufziehen lässt

Knotenkunde – Schleifknoten

Der Schleifknoten gilt als einer der komplizierteren Knoten im Bergsport. Mit ihm kann man ein gespanntes Seil so fixieren, dass es auch unter Belastung wieder freigegeben werden kann.
Teil 6: Sackstich

Der Sackstich war zeitweise als Anseilknoten in Gebrauch, wird heute u.a. zum Verbinden von Seilen fürs Abseilen und zum Abknoten von Prusikschnüren verwendet.
Vorteile: sehr einfach zu machen, sehr klein und kompakt, das Abziehen der Seile nach dem Abseilen birgt die Gefahr, dass sich der Seilverbindungsknoten in Felsritzen oder hinter Felskanten verhängt. Der Sackstichknoten (in gelegter Form) ist derjenige Seilverbindungsknoten, der sich am seltensten verhängt
Nachteile: muss aus Sicherheitsgründen an allen vier aus dem Knoten herauskommenden Enden stark festgezogen werden, nach starker Belastung nicht mehr zu öffnen

Knotenkunde – Sackstich

Der Sackstich ist sehr einfach zu erlernen und dient als einfache und schnelle Verbindung zweier Seile, findet teilweise aber auch als Anseilknoten Verwendung.
Teil 7:  Mastwurf
Der Mastwurf wird eingesetzt zur Selbstsicherung am Stand beim Alpinklettern
Vorteile: einfach zu machen, längenverstellbar, ohne Knoten oder Karabiner zu öffnen, auch nach Belastung noch recht gut zu öffnen.

Knotenkunde - Mastwurf

Der Mastwurf (auch Webleinenstek) ist geeignet, um ein Seil an einem festen Gegenstand zu befestigen, er ist relativ leicht wieder zu öffnen.